Sonntag, 6. Mai 2012

Montag, 30. April 2012

Illustration



und von drinnen betrachtet
ist der Sturm nur ein paar Tropfen
aneinander gereiht

eine Wand aus Gedanken
von denen sich jeder beeilt






Sonntag, 29. April 2012

Freitag, 20. April 2012

Er kann den Regenbogen sehen


Katzen und Hunde prasseln vom Himmel herab.
Er ist groß, braunhaarig. 
Wirkt leicht beschwingt, als er die nasse, matschige Straße hinunter läuft.
An Tagen wie diesen muss er immer um den Block spazieren, seine Gedanken sortieren, 
sonst würde er nicht mehr klar denken können.
Die engen Gassen bedrängen ihn. So wie seine Gedanken.
Frische Luft tut ihm gut. Wie diese, an jenen feuchten Tagen. 
Seine goldenen Kopfhörer spiegeln den Regen wieder. 
Ein Farbtupfer am grauen Spätnachmittag, doch seine Welt schien schwarz und weiß. 
Das Wasser tritt über auf seine Schuhoberfläche, als er durch die Pfützen schlendert.
Nervös beißt er sich auf die Lippe, bis er nach einer Weile Metall schmeckt.

Ein Regenschleier zieht sich über das hohe Haus, was sich nur wenige Meter weiter Straßen aufwärts befindet. 

Von seinem Apartment aus, kann er auf die ganze Stadt hinuntersehen.
Er legt seine Hände an das von Tropfen übersäte Fenster, und stellt sich vor, er könnte fliegen.
Weg von allem, was er sah. Weg von all den verfolgenden Bildern.
Seine Schläfen pochen.
Zitternd setzt er sich an die hölzerne Bettkante und drückt seine Finger gegen seine Ohren.
Er versucht, die Gedanken auszuschalten. Sie sollten still sein. Ganz still.

Er war sein bester Freund. 

Ohne ihn, sei leben nicht wert.
Ohne ihn, wendet sich das einst so lebhafte Gesicht in ein lebloses, verkommenes. 
Er ist bleich. 
Weiß wie Kreide. Er denkt. Versucht zu denken.
Die bunten, farbenfrohen Bilder und Fotos an der Wand erinnern an die schönen Zeiten.
An die hellen Erinnerungen. An die wachen Momente.
Jetzt würde er nur schlafen. In seinen Gedanken versinken. 
Er tritt gegen seinen Rucksack, in dem sich noch eine leere Trinkflasche von ihm befindet. 
Er traut sich nicht, sie anzufassen.
Es sticht in seiner Brust.


Niemals würde er mehr so lächeln können, wie an den Tagen, an die er sich gern erinnert.
Wieso musste es ihn treffen? Warum seinen besten Freund? Warum nicht ihn selbst?

Kein Geräusch in seiner Wohnung. Unangenehme Stille.

Nun ist er weg.
Sein Lächeln ebenfalls. Es würde nie mehr zurück kehren. 
Die Bilder, als sie gegen den Baum fuhren, schleichen sich immer wieder in sein Gedächtnis. 
So sehr er seinen Kopf auch schüttelt, sie lassen nicht los. Sie krallen sich fest.

Er denkt, es ist vorbei.


Durch den regnerischen Spätnachmittag, zeichnet sich am Himmel ein Regenbogen.
Mit feuchten Augen dringt sein Blick verschwommen durch die Scheibe.
Er kneift sie ein wenig zu. 
Seufzt. 
Atmet tief ein, und aus.
Ein kleines Schmunzeln macht sich auf seinen Lippen breit.

Er muss nach vorne blicken, nicht zurück.
Würde er es ohne ihn schaffen?

Ein kleiner Anfang ist gemacht. Er kann den Regenbogen sehen. 

Bilder via Weheartit.












Sonntag, 8. April 2012

Sie träumte vom Paradies

via WeHeartIt




























Mit schallendem Rattern näherte sich der Zug dem Bahnsteig.
Gleich würde sie ihn wieder sehen.
Das Bremsen löste ein lautes Quietschen der Schienen aus.
Sie wusste, welch weiten Weg sie auf sich nahm.
Nur, um ihn wieder zu sehen.
Er sagte ihr, das hier sei für immer.
Er versprach es ihr hoch und heilig.
Das mit uns ist für die Ewigkeit.
Mit einem Rosenstraus stand sie da, wartend auf das Öffnen der Türen.


Das grüne Signal zum Einstieg war ein befreiendes Gefühl.
Durch ihn vergaß sie ihre Sucht.
Durch ihn verschwand das große Verlangen.
Das Unaushaltbare wurde erträglich.

Die Fahrt war lang.
Bei dem Blick aus dem Fenster, sah sie in die hohen Bäume.
Sie malte sich die Zukunft aus.
Mit ihm.
Jemand anderes existierte dort für sie nicht.
Dort in der Welt, wo sie sich wohlfühlte.
Wo sie hingehörte.
 Sie laß ein Buch, blätterte unendlich lang.
,,Darf ich ihnen etwas zu trinken anbieten?"
Selbst der Service des Zuges schaffte es nicht, sie aus ihrer Traumwelt zu holen.
Es ging immer hin und her, ihre Augen gleichten einem Ping Pong Ball.
Ein Blick auf ihr Buch, ein Blick in die Ferne. 
Hin, her. Hin, her.
Das ersehnte Signal ertönte.
Endstation.
Früher als gedacht, kam sie am Bahnhof an.
Doch er war noch nicht da.
Auf eigene Faust machte sie sich auf zu seinem Haus.
Nur zehn Minuten zu Fuß.
,,Das schaffe ich auch alleine."

Ihre Füße brannten.
Wieder mal trug sie viel zu hohe Schuhe, nur um ihm zu gefallen.
Tief in ihrem Herzen lächelte sie für einen kurzen Augenblick.
Niemals sah man ihr Lächeln.
Sie musste es neu lernen.

Sein Zimmer befand sich im Obergeschoss.
Sie klingelte. Einmal. Zweimal. Ein drittes Mal.
Die Tür öffnete sich einen kleinen Spalt.
Seine kleine Schwester.
Wortlos ließ das kleine Mädchen die Tür offen und ging davon.

Sie trat vorsichtig ein.
Lukte durch den Spalt, setzte einen Fuß vor den anderen.
Stille.
Es sollte eine Überraschung sein.
Leise Schritte, niemand sollte sie vorher bemerken.
Sein Zimmer.
Imaginärer Coutdown. Drei, zwei, eins.
Tür auf.

Was sie dort sah, verschlug ihr den Atem.
Er, sein Bett, das, was sie brauchte.
Neben ihm diese Fremde.
Entgeisterter Gesichtsausdruck ihrerseits.
Sein Mund stand offen, er brachte keinen Ton heraus.
,,Warte!"
Er versuchte sie aufzuhalten, sie schmiss den Straus auf den Boden.
Die Blüten lagen verteilt auf der Treppe.
Sie rannte heraus, wo sie gerade eben erst reinkam.
Knallte die Tür hinter sich zu, das war's.

Die Rückfahrt nahm sie in Zeitlupe wahr.
Die Bäume verschwammen vor ihren tränen gefüllten Augen.
Kein Blatt des Buches blieb trocken.
,,Wir beide, nur wir beide für immer."
Der Satz verschwand nicht aus ihrem Gedächtnis.
Er hatte sich förmlich eingebrannt.

Wieder ertönte das Signal.
Endstation.   
Sie suchte die Bahnhofstoilette auf.
Das Unaushaltbare siegte in dem Kampf gegen ihre Vernunft.
Sie tat es. 
Sie setzte die Spritze an, sekte den Kopf.
Ein Zettel glitt aus ihrer Tasche auf den Boden.

Ich dachte, es sei für immer.

 


 
  

Dienstag, 3. April 2012



via WeHeartIt

its a lullaby


cats and dogs
are comin down
14th street is gonna drown
everyone else rushing round

i've got blonde on blonde
on my portable stereo
it's a lullaby
from a giant golden radio.